Wurzelkaries

Was auf uns zukommt: Wurzelkaries

In unserer immer älter werdenden Gesellschaft tritt ein weiteres Zahnproblem auf, welches nicht ganz einfach zu beherrschen ist: die Wurzelkaries! Das bedeutet, dass freiliegende Zahnwurzeln Karies bekommen.

Und warum?

Wenn wir älter werden, dann geht auch unser Zahnfleisch etwas zurück. Selbst in gesündesten Verhältnissen verlieren wir 0,5 mm bis 1mm in 10 Jahren. Wir altern also nicht nur im Gesicht, sondern auch im Mund!

Der so freiliegende Wurzelansatz kann Kariesangriffen einen nur wesentlich geringeren Widerstand entgegen setzen, als die Zahnkrone mit dem Zahnschmelz. Dazu kommt, dass wir mit zunehmendem Alter schleichend unsere Feinmotorik verlieren. Das bedeutet, wir putzen unsere Zähne immer schlechter und das in einer Lebensphase, in der das Putzen technisch immer schwieriger wird (durch das zurück gehende Zahnfleisch). Bakterielle Beläge verbleiben also im Überfluss auf den Bereichen der Zähne, die für die Zahnbürste nicht einfach zu erreichen sind: die freiliegenden Wurzeln. Und genau dort entsteht dann die Wurzelkaries.

Wir Zahnärzte könnten das schon beherrschen, allerdings ist diese ungünstige Verkettung von Fakten ganz häufig verbunden mit einem abnehmenden Zahnbewusstsein unserer Patienten und reduzierter Mobilität. Sprich: die kommen nicht in unsere Praxen. Oder sie können aus allgemein-medizinischen Gründen nicht mehr in unsere Praxen kommen, sind ggf. im Altenheim.

Was führt zur Wurzelkaries?

  • Wir werden immer älter! Das ist ja schön so!
  • Im Alter putzen wir unsere Zähne immer schlechter! Das ist halt so! Nimm’s hin! Auch wenn Du glaubst eine Ausnahme zu sein! Du bist es nicht!
  • Und wir haben eigene Zähne bis ins hohe Alter. Wir wissen, je mehr eigene Zähne man hat, desto älter wird man, weil man besser kauen kann!
  • Unsere Ernährung wird jedoch immer saurer, verursacht also immer stärkere Schäden an den Zähnen. Vor allem Fertiggerichte können hier negative Folgen haben.
  • Da wir im Alter schon genügend Ärzte sehen, versuchen wir die Zahnarztpraxis zu meiden, gehen nur dann, wenn es unbedingt sein muss. Es MUSS unbedingt sein. Akzeptiere es!

Und das sind Lösungen, wie wir Wurzelkaries vermeiden:

  • Wer in jungen Jahren stirbt bekommt keine Alterswurzelkaries…. OK, das war nicht das, was Du hören willst!
  • Wenn Du eingesehen hast, dass Du deine Zähne selber nicht wirklich gut putzen kannst, dann überlass das den Profis, den genau dafür ausgebildeten Damen und Herren, den DH’s (Dentalhygieniker/-innen, Dental Hygienist).
  • Besuch alle 3 Monate eine dieser kompetenten Damen und Herren (die arbeiten übrigens in guten Zahnarztpraxen). Überwinde deinen inneren Schweinehund!
  • Koch dein Essen selber… schmeckt doch sowieso besser als Fertignahrung! – So weit kommt’s noch: dem Hund oder der Katze kocht man, und selber futtert man aus der Dose!

Wenn Mama, Opa, Tante im Altenheim wohnen, dann haben wir ein Problem! Denn die Pflegekräfte haben weder die Ausbildung noch die Zeit (!) sich um die Zähne der Bewohner zu kümmern. Was passiert dann: das volle Desaster. Es treten alle Arten von Zahn- und Mundkrankheiten verstärkt auf. Und weil unsere Alten keine Lobby haben, steht das nicht auf der Titelseite Deiner Zeitung, wo das eigentlich hin gehört.

Wenn Du das nicht glaubst, weil Du z. B. nicht so oft ins Heim kommst, dann geh doch mal bewusst dort hin, schau’s Dir an. Und bedenke: was Du siehst ist Deine Zukunft!

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